Jetforce C-Tech 2008, generelle Frage Kompression (und Tipps wegen Ausgehen)

    4.0 Sterne bei 5 Bewertungen. 5

    Hallo Scootertuner! Werde Teil einer der größten Scootertuning-Communities im Netz.
    Sei kostenlos dabei!

    • Jetforce C-Tech 2008, generelle Frage Kompression (und Tipps wegen Ausgehen)

      Moin, erstmal.

      (Auch wenn ich hier noch nichts geschrieben habe, bin ich wahrlich kein Anfänger, daher gleich im Technik-Forum:
      Gelernter Kfz-Mechaniker mit Hauptbetätigung französische Old- und Youngtimer fahre ich selbst seit ca. 2010 auch 2T-Roller, selbst allerdings nur Pia. Zuerst hatten wir (meine Frau und ich) 2x Sfera 50 NSL, dann fahre ich bis heute Sfera 80, SKR und Sfera 125 warten noch daneben. Allerdings hatte ich vor ein paar Jahren eine erfolgreiche Generalüberholung auch schon einer Jetforce meines Nachbarn gemacht, dessen Sohn die üblichen "Kampfspuren" an Jugendrollern hinterlassen hatte: Erst 25er, dann 50er, dann wild rumgetunt, dann von Polizei ausgebremst, dann mal teuer bei Peugeot wieder grundüberholt, dann abgestellt und geht nicht.. fast das übliche an Werdegang leider. Ich hatte diese Jet C von 2009 dann gut mit Serienbestückung wieder auf Vordermann gebracht und abgegeben. Läuft laut Aussage verlässlich bis heute.)

      Als mein Enkel nun mit dem Wunsch kam, er wolle für seine Lehrstelle eine Jetforce im Alltag fahren, dachte ich, ok, das stemme ich, Qualitätsroller und schon mal gemacht...
      Er kaufte sich (Mit ein wenig Opa-Finanzspritze) eine C-Tech Darkside von 2008, braucht allerdings die Drosselung auf 25 noch ein Jahr, da ihm der andere Führerschein zu teuer war (oder das Geld zu knapp).

      Als wir das Ding kauften und abholten lief sie kur auf Privatgelände ganz anständig, genau bis Tacho 30, der Verkäufer hatte sie "fertig gemacht" wie er sagte, sah soweit gut aus technisch, aber "sie müsse noch im Vergaser abgestimmt werden".
      Evtl ging sie schon damals aus nach einer Weile, wer weiß.

      Denn kaum hatte ich sie angemeldet im Frühjahr (ab April gefahren) gingen die Zicken los.
      Nach Beseitigung der ersichtlichen Fehlerchen und Durchsicht soweit es ging, nach neuer Zündkerze (auch eine heißere 7er NGK für Mofa-Betrieb gewählt) und Durchsicht sowie Reinigung des Vergasers (Original) und neuer Benzinfilter, fuhr mein Enkel die ersten 8 km. nach 7,5 blieb er liegen und schob nach Hause. Roller sei immer lahmer gefahren bis 10 runter, dann ausgegangen und nicht mehr an.

      Dann zuhause ging der Hobel wieder an und dennoch bald wieder aus.
      immer öfter passierte es nun, dass der Motor zwar startete und auch annähernd gleich rund lief, doch richtig dauerhaft blieb er eben nicht am Laufen.

      Leider, wie das so ist im jungen, schwunghaften Leben, machte der Enkel sich nicht nur am zweiten Tag gleich mal rechts und links mit dem Flachliegen auf der Verkleidung vertraut ;-).
      Schlimmer noch, seine Kumpels schraubten wohlmeinend, aber doch wenig wissend und einfach wild rumvermutend, gleich in größerer Menge mehrmals dran herum (es ist ja nie Zeit da...schon gar nicht, zum Überlegen).
      Einmal endlich selbst zu Hilfe gerufen, dachte ich doch noch, der Vergaser könne vielleicht die Ursache sein, denn Funke hatte ich meist geprüft und gesehen, wenn ausgegangen. Also weiteren Original-Vergaser besorgt und aufgebaut, anderes Chinaschroittmodelle neu gleich nach dem Auspacken weitergegeben - und weg damit.

      Dennoch kam mir der Funke stets etwas schwach vor und beim letzten Mal passierte das Seltsame: Ich hatte Funken am Roller, der gerade liegen geblieben war, aber trotz einer Gabe Startpilot sprang er nicht an. Kein einziger Mucks!
      Hoppla! Oha, das gibt zu denken.
      Entweder also zündseitig zu schwach oder Hardware nicht ok (also Kompression bzw. Motor)

      Mit zwei anderen CDI probiert (eine original gebrauchte und eine neue wieder billigster Nachbau) und vor allem eine neue Zündspule verbaut, zeigte sich noch ein ähnliches Bild: Stets Funke aber nicht gerade so kernig stark, wie ich es gern hätte.
      Daher wieder Pickup, also Impulsgeber, verdächtigt.
      Dann gestern den Pickup (leider hat die Lima wie so viele andere Teile der Vorgänger schon durch die billigen Nachbauteile ersetzt) durch Bearbeiten der Löcher näher dran an den Magnet gesetzt.

      Und siehe da, das Ding funkte erkennbar besser. So will ich Funken sehen.
      Evtl war es das, das werde ich aber erst demnächst wissen.

      Doch nun zu meiner Frage an die Community und eure Erfahrungen mit Jets, da ich lieber prüfe als rate und dem Braten noch nicht ganz traue:

      Welche Kompression empfindet ihr als normal bzw, welcher wert gilt als ok bei diesen Motoren?
      Ab wann ist das Gehäuse dicht oder eben nicht, ganz egal, ob es die Verklebung, die Simmeringe oder durch die Lager ist, wo etwas flöten geht.

      Ich weiß, dass Verdichtung messen und Zweitakter immer so eine Sache ist, lange nicht so präzise als Diagnose wie bei 4-Takt.
      Dennoch kannte ich als Richtwerte bei allen meine Pias, egal ob 50e, 80er oder 125er immer so Ausschussrichtwerte um 4 bis 4,5 bar (genauer natürlich "kg pro Quadratzentimeter").
      Besser und mit neuen Kolbenringen war so um 5 oder max. 5,5. mehr schaffen 2-Takter meist nicht, so meine Erfahrungswerte.

      Nun aber maß ich vorgestern die Jet meines Enkels durch und fand die 3 bar (knapp über 50 psi also 3,45) doch arge wenig.
      Guckte mir den Zylinder daraufhin an und den Kolben. Zwar keine richtig dollen Fehler mit Ausbrüchen oder groben Macken zu sehen, aber schon ganz schön bearbeitete und beschliffen das Ganze.
      Auch hier schien mir wieder schon Nachbau-Billigzeug verbaut worden zu sein, wie ich es auch bereits hier liegen hatte in neu (Leider gibt es ja seltenst mal originale und gute bzw, brauchbare Teile zu finden, neu angeboten wohl überhaupt nicht oder zu Mondpreisen).

      Kurzum: Ich baute gleich einen neuen Kit Zylinder, Kolben, Ringe auf (genauso aussehend bis ins Detail wie vorfindlich), und das Ergebnis...
      Hä,Mist: kaum Änderung mit neuem Kolben und Ringen und neuem Zylinder:
      Statt ca. 3,45 bar nun 3,79 oder statt 50 nun 55 psi, das war's

      Liege ich falsch, oder könnte das eben tatsächlich ein Indiz sein für ein weiterhin undichtes Motorgehäuse?
      Habt ihr bei original 50ern Kompressionen über 4, wie ich es sonst kannte, vor allem bei neuem Kolben und Ringen?

      Welche Kompressionswerte messt ihr generell an so einen C-Tech-Motor der Jetforce?
      Was sind eure Erfahrungen mit Messungen und vor allem Undichtigkeiten an Gehäusen?

      Ansonsten: Hättet ihr außerdem noch einen Tipp bei dieser Symptomatik?
      Habe ich evtl irgend etwas übersehen?
      (Benzinpumpe geht, Tank sauber, Sprit neu, Öl voll, Ölpumpe fördert, Elektroanzeigen gehen und auch aus, Originalauspuff hat Durchgang, Vergaser gereinigt (glaube Gurtner 15) und geht unauffällig über die Drehzahklbereiche, wenn an, Luftfilter ist frei, Kerze und Stecker neu)


      Dank im Voraus
      von (derzeit) Opa-Ratlos ;)
    • Ergänzung von heute:
      Scheint sich zuzspitzen auf die Vermutung undichtes Gehäuse-

      Musste noch mal Auspuff neu montieren, da gestern undicht (schief angesetzt). Blöd auch konstrueiert, Krümmer und den schweren Ori-Auspuff alles in einem Teil zu fertigen.
      Wie viel besser doch, eine Krümerrohr separat zu haben und dann einen Auspuff seitlich daneben mit Dichtungsflasch zu montieren... Nun denn.

      Dabei riss mir dann (der Vorgänger hatte so herrlich billige Schrauben verbaut überall mit Innenschskant aber mit "chinesioscher Zugkraft") gleich eine der Schraube. am neuen Zylinder ab.
      Also Ausbohren und Gewindeschneiden am lebenden Objekt... ok, ging.
      Auspuff war dann auch dicht, denn sie sprang spontan ohne Startpilot kurz an nach der Geduldsaktion. Kurz auch noch zweimal
      Dann aber aus. Und blieb es.
      Und als ich Startpilot benutzte... nichts!
      Funke aber war wie zuvor ordentlich und refgelmäßig da.

      Also geh ich von undichtem Gehäuse tatsächlich aus, stellte das Ding weg, denn es wird, ums so etwas zu beheben noch ziemlich viel Zeit und weitere Kosten verschlingen.
      Zeit aber habe ich gerade nicht und der Enkel muss sehr bald fahren.
      Also die Augen in Richtung Pias geöffnet...

      Würde mich dennoch generell interessieren, was ihr so denkt und vor allem, welche Werte als Kompression ihr kennt und normal empfindet bei der C-Tech.
      bzw. was euch bei dieser Symptomatik einfällt.

      Der Schrauber-Opa
    • Hallo
      Die Kompressions-Sollwerte kann ich Dir nicht nennen, aber ich könnte vorschlagen, das mal bei meinem C-Tech zu testen. Schaffe ich aber leider erst frühestens am Wochenende. Eine Frage stellt sich aber auch: Was für einen Druckmesser nutzt Du? Was vernünftiges, z.B. von Motometer, oder so ein Billigteil von Louis bzw. Polo? Die haben große Messtoleranzen.
      Ich hatte mal ein ähnliches Problem (Motor geht nach einiger Zeit aus und springt nach ein paar Minuten Wartezeit wieder an, nur, um nach ein paar Metern wieder auszugehen). Da war die Ölpumpe defekt und der Motor hatte warm einen Kolbenklemmer. Aber Du schreibst ja, dass die Ölpumpe fördert.
      Ein undichtes Kurbelgehäuse dürfte meiner Meinung nach die Kompressionswerte nicht negativ beeinflussen; es wird ja nur die Luft komprimiert, die oberhalb der Einströmkanäle verdichtet wird.
      Soll aber nicht heissen, dass Dein Gehäuse nicht undicht ist. Und das könnte tatsächlich eine Ursache sein.
      Ansonsten fält mir momentan nicht mehr ein.
      Sobald ich Werte habe, melde ich mich.

      Viel Erfolg bei der Suche
      Holgi
    • Danke (Sny) Holgi

      Die Werte bei dir (kalt gemessen) würden mich freuen.

      Zu deiner Frage
      Ich hab zwar die guten alten MotoMeter-Geräte und andere für Diesel etc.
      Musste mir aber eigens für die Jet von BGS noch einen weiteren Kompresssionsprüfer-Satz kaufen, damit ich den gewinkelten Zugang vor dem zentralen Federbein habe.
      Keines meiner Geräte passte dort!
      Stimmt schon, meine Pias konnte ich immer mit den guten alten Werkstattdingern messen, das ist beosmnders verlässlich. Müsste mal im Gegenzug meine Sfare 80 mit dem gleichen Gerät wie bei der Jet messen zum Vergleichm, mache ich mal, obwohl lange gefahrener Kolben schon.

      Gleichwohl gehen diese einfachen neuen psi-Messer schon recht ordentlich (als Richtung nur).
      Und ja, du hast recht es misst sich immer nur am Kopf der obere Druck über dem Kolben, doch Zweitakter verlieren halt durch die Überströmer im Schieben immer recht viel an Druck, den ein vergleichbarer 4-Takter auf dem ganzen Weg ders Hubs summiert aufbauen würde.
      Dies ist mir aber bewusst, daher setze ich eben niedrigere Werte an.

      Und das Besondere war ja, dass ein neuer, leicht eingeölter Kolben mit neuen Ringen praktisch nicht viel mehr brachte als der zuvorige mit riefiger Zylinderwand und deutlich einegbnackeneren Ringen.

      Danke und Gruß aus dem Kurbelgehäuse
      Rico
    • So, da anderen (Pia) Mofa-Roller geholt, gleich mal Kompression zum Vergleich gemessen. Und zwar bewusst mit dem gleichen Gerät.

      Tatsächlich hatte ich mich richtig erinnert an meine eigene Sfera 80 oder früher die drei NSL 50er: Immer war die Kompression wenn ok oberhalb von 5, meist 5,5
      Unter 4,5 bis 4 fand ich sofort verdächtig bzw kurz vor verschlissen.

      Und dieser völlig ungepflegte, Stadtverkehrs-Roller aus dem Ruhrgebiet (ich miene rund 22 Tsd Km gelaufen) zeigte wieder das gleiche Bild:
      mit diesem gleichen Kompressionsmesser 5,5 bis sogar knapp 6 kg/cm2 gemessen.

      Das sind also die Werte, die ich für heile Zweitakter kenne.
      Kann mir nicht denken, dass die Jetforce da generell andere Werte als Sfera oder andere Pias hat

      Demnach ist es für mich erwiesen, dass an meinem Jet-Motor etwas "faul", besser undicht ist. Vor allem mit neuem Kolben, Ringen und Zylinder...

      Habe mir eh schon (allerdings für später, derzeit habe ich keine Zeit und der Enkel muss "fahn fahn fahn" ab demnächst) ein weiteres Motogehäuse gheholt und werde mir einen C-Tech-Motor dann vom Grund neu aufbauen.
      Lager, KW, Simmeringe, Kolben/Zyl neu.
      Mal sehen, was der dann hinter verdichtet, aber das ist erst mal hintan gestellt.

      Eine einzige Chance sehe ich noch, da mir das fgerade nochmal auffiel:

      Es gibt wohl Jetforce-Motoren mit so einer Luftpumpe am Gehäuse und andere ohne.
      Bin mir über deren eigentliche Funktion nicht im Klaren (auch zur Benzindampfentgiftung, wie bei Euro2-Autos evlt?)
      Keine Ahnung ob die Gehäuse der Jet dann teils nach innen offen sind für diese Pumpen, oder ob die nur "eingebettet an dieser Stelle im Gehäuse liegen.

      Auf jeden Fall hat der vorfindliche und unwillige Motor dort weder eine solche Luftpumpe vermaut, noch hat er ein Gehäuse, wie ich auch schon auf einigen Bildern sah, dass dort eine vergossenen Mulde ist, die aber zu ist.
      Hier hat jemand, (evtl nachträgliche Bastelarbeit) einen Deckel aufgeschraubt mit 4 Schrauben.
      Nicht das dessen Abdichtung irgendwo unter dem Deckel undicht wäre...

      Aber wie gesagt, jetzt steht binnen einem Tag Durchsicht bei mir die Pia schon fast vor der Vollendung, läuft gut und stabil, muss noch ein paar Kleinigkeiten kriegen wie neue Spiegel, neues Hinterrad, Tankanzeige reparieren, Verkleidungsteike richtig befestigen etc. dann sollte der Enkel die erstmal sofort benutzen können.


      Höre aber gerne weiterhin von euren Kompressions-Werten an Jettys, wenn ihr welche habt.

      Rico