Alles, was du über Rollerreifen wissen musst
Die wichtigsten Infos auf einen Blick
Es gibt einiges, was du über deine Reifen wissen solltest:
Um ständig einen Überblick über den Reifenzustand zu behalten, sollte regelmäßig die Lauffläche auf Beschädigungen untersucht und die Profiltiefe kontrolliert werden. Der Gesetzgeber sieht hier bei Fahrzeugen bis 50 ccm, also den meisten Rollern, eine Mindestprofiltiefe von 1,0 mm vor. Bei allen anderen Fahrzeugen mit mehr als 50 ccm muss das Profil mindestens 1,6 mm tief sein.
Die Profilrillen des Reifens haben hauptsächlich die Aufgabe, das Wasser bei nasser Fahrbahn zur Seite hin abzuleiten. Ohne ausreichendes Profil wäre das Fahrzeug bei solchen Wetterverhältnissen sehr schwierig zu kontrollieren und der Bremsweg würde sich deutlich verlängern.
Die Profiltiefe kannst du entweder mit einem in jedem Baumarkt erhältlichen Profiltiefen-Messschieber ermitteln oder aber über die sogenannten TWI (Treadwear-Indicator) Stege kontrollieren. Dabei handelt es sich um kleine "Buckel" im Reifenprofil. Ein kleiner Pfeil mit der Aufschrift "TWI" auf der Seite des Reifens verrät, wo sie auf der Lauffläche zu finden sind. Bildet das Profil mit diesen Stegen eine ebene Fläche, so ist die Mindestprofiltiefe erreicht und der Reifen sollte dringend erneuert werden.
Auch das Alter der Reifen spielt eine Rolle:
Die Gummizusammensetzung des Reifens ermöglicht durch Flexibilität, Temperaturbeständigkeit und Festigkeit einen möglichst guten Kontakt zur Fahrbahn. Über die Jahre verflüchtigen sich jedoch viele chemische Komponenten aus dem Gummi, sodass der Reifen trocken und porös wird, im Extremfall bilden sich sogar kleine Risse. Gerade bei Kälte hat so ein "harter" Reifen deutlich schlechtere Fahreigenschaften. Als Faustregel gelten bei der Haltbarkeit fünf bis sechs Jahre, danach sollte der Reifen unabhängig des Profils erneuert werden.
Das Alter findest du heraus, indem du auf der Reifenseite die Nummer hinter dem Schriftzug "DOT" abliest. So bedeutet beispielsweise der Eintrag "DOT 1209", dass der Reifen in der 12. Kalenderwoche des Jahres 2009 hergestellt wurde. Somit kannst du ausrechnen, wie alt der Reifen ist und ob er getauscht werden muss.
Welcher Reifen passt zu meinem Zweirad?
Um den richtigen Reifen für dein Gerät zu finden, muss zuerst geklärt werden, welche technischen Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Dafür empfiehlt sich ein Blick in den Fahrzeugschein oder die Betriebsanleitung. Sollte beides nicht möglich sein, lassen sich die Daten auch von den momentan montierten Reifen ablesen.
Dort findet sich oft eine erst verwirrend aussehende Zeichenfolge wie beispielsweise "120/70 R12 TL 51 J". Hieraus lassen sich alle wichtigen Informationen über den Reifen ablesen:
Die erste Zahl, hier die 120, beschreibt die Breite der Lauffläche in Millimetern. Die zweite Zahl, hier 70, gibt die Reifenhöhe in Prozent zur Lauffläche an, also 70 Prozent von 120 mm ergibt eine Höhe von 84 mm. Danach folgen die Bauartbeschreibung und der Felgendurchmesser in Zoll - hier mit einem "R" für Radialreifen (Diagonalreifen hätten hier einen Bindestrich anstelle des R, also beispielsweise 120/70-12 anstatt 120/70 R12) und einen Innendurchmesser für 12-Zoll Felgen.
Die Abkürzung TL (tubeless) gibt an, dass es sich um einen schlauchlosen Reifen handelt. Die nächste Zahl steht für den Traglastindex. Je höher sie ist, desto mehr Gewicht kann der Reifen tragen. Die hier angezeigte 51 steht für 195 kg. Der Geschwindigkeitsindex wird durch den letzten Buchstaben bestimmt, hier gibt das J eine maximal zulässige Geschwindigkeit des Reifens von 100 km/h vor.
Für eine Übersicht über Last- und Geschwindigkeitsindex-Angaben lassen sich online Tabellen finden.
Ein neuer Reifen muss her - was darf es kosten?
Rollerreifen gibt es von vielen verschiedenen Anbietern. Der Einzelpreis liegt hier zwischen ca. 20EUR und 70EUR. Hinzu kommt noch die Montage, für zwei neue Reifen inklusive Einbau sollte mit ca. 100EUR bis 160EUR gerechnet werden. Das Montieren der Reifen sollte nur von Profis durchgeführt werden, da bei unsachgemäßer Montage schnell kaum sichtbare Schäden im Gummi entstehen können.
Grundsätzlich lohnt es sich tendenziell etwas mehr für einen guten Markenreifen von beispielsweise Dunlop oder Michelin auszugeben, da diese neben besseren Fahreigenschaften auch häufig deutlich höhere Laufleistungen bieten.
Kann ein beschädigter Reifen geflickt werden?
Ist die Einstichstelle nicht größer als sechs Millimeter und liegt sie im mittleren Bereich des Reifens, ist grundsätzlich eine Reparatur möglich. Die Beurteilung, ob ein sicheres Flicken sinnvoll ist, sollte unbedingt durch einen Fachmann erfolgen. Allgemein gilt bei Zweirädern, dass geflickte Räder eher als Übergangslösung angesehen werden sollten. Ist der Reifen schon etwas älter oder hat nur noch wenig Restprofil, solltest du ihn direkt erneuern lassen.
Fazit
Auch wenn das Thema Reifen eine Wissenschaft für sich ist - mit diesen Infos hast du einen Überblick, mit dem du immer sicher unterwegs sein kannst! Da Roller bis 50ccm nicht regelmäßig beim TÜV geprüft werden, ist es umso wichtiger immer selbst auf den technischen Zustand zu achten.
Es gibt einiges, was du über deine Reifen wissen solltest:
Um ständig einen Überblick über den Reifenzustand zu behalten, sollte regelmäßig die Lauffläche auf Beschädigungen untersucht und die Profiltiefe kontrolliert werden. Der Gesetzgeber sieht hier bei Fahrzeugen bis 50 ccm, also den meisten Rollern, eine Mindestprofiltiefe von 1,0 mm vor. Bei allen anderen Fahrzeugen mit mehr als 50 ccm muss das Profil mindestens 1,6 mm tief sein.
Die Profilrillen des Reifens haben hauptsächlich die Aufgabe, das Wasser bei nasser Fahrbahn zur Seite hin abzuleiten. Ohne ausreichendes Profil wäre das Fahrzeug bei solchen Wetterverhältnissen sehr schwierig zu kontrollieren und der Bremsweg würde sich deutlich verlängern.
Die Profiltiefe kannst du entweder mit einem in jedem Baumarkt erhältlichen Profiltiefen-Messschieber ermitteln oder aber über die sogenannten TWI (Treadwear-Indicator) Stege kontrollieren. Dabei handelt es sich um kleine "Buckel" im Reifenprofil. Ein kleiner Pfeil mit der Aufschrift "TWI" auf der Seite des Reifens verrät, wo sie auf der Lauffläche zu finden sind. Bildet das Profil mit diesen Stegen eine ebene Fläche, so ist die Mindestprofiltiefe erreicht und der Reifen sollte dringend erneuert werden.
Auch das Alter der Reifen spielt eine Rolle:
Die Gummizusammensetzung des Reifens ermöglicht durch Flexibilität, Temperaturbeständigkeit und Festigkeit einen möglichst guten Kontakt zur Fahrbahn. Über die Jahre verflüchtigen sich jedoch viele chemische Komponenten aus dem Gummi, sodass der Reifen trocken und porös wird, im Extremfall bilden sich sogar kleine Risse. Gerade bei Kälte hat so ein "harter" Reifen deutlich schlechtere Fahreigenschaften. Als Faustregel gelten bei der Haltbarkeit fünf bis sechs Jahre, danach sollte der Reifen unabhängig des Profils erneuert werden.
Das Alter findest du heraus, indem du auf der Reifenseite die Nummer hinter dem Schriftzug "DOT" abliest. So bedeutet beispielsweise der Eintrag "DOT 1209", dass der Reifen in der 12. Kalenderwoche des Jahres 2009 hergestellt wurde. Somit kannst du ausrechnen, wie alt der Reifen ist und ob er getauscht werden muss.
Welcher Reifen passt zu meinem Zweirad?
Um den richtigen Reifen für dein Gerät zu finden, muss zuerst geklärt werden, welche technischen Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Dafür empfiehlt sich ein Blick in den Fahrzeugschein oder die Betriebsanleitung. Sollte beides nicht möglich sein, lassen sich die Daten auch von den momentan montierten Reifen ablesen.
Dort findet sich oft eine erst verwirrend aussehende Zeichenfolge wie beispielsweise "120/70 R12 TL 51 J". Hieraus lassen sich alle wichtigen Informationen über den Reifen ablesen:
Die erste Zahl, hier die 120, beschreibt die Breite der Lauffläche in Millimetern. Die zweite Zahl, hier 70, gibt die Reifenhöhe in Prozent zur Lauffläche an, also 70 Prozent von 120 mm ergibt eine Höhe von 84 mm. Danach folgen die Bauartbeschreibung und der Felgendurchmesser in Zoll - hier mit einem "R" für Radialreifen (Diagonalreifen hätten hier einen Bindestrich anstelle des R, also beispielsweise 120/70-12 anstatt 120/70 R12) und einen Innendurchmesser für 12-Zoll Felgen.
Die Abkürzung TL (tubeless) gibt an, dass es sich um einen schlauchlosen Reifen handelt. Die nächste Zahl steht für den Traglastindex. Je höher sie ist, desto mehr Gewicht kann der Reifen tragen. Die hier angezeigte 51 steht für 195 kg. Der Geschwindigkeitsindex wird durch den letzten Buchstaben bestimmt, hier gibt das J eine maximal zulässige Geschwindigkeit des Reifens von 100 km/h vor.
Für eine Übersicht über Last- und Geschwindigkeitsindex-Angaben lassen sich online Tabellen finden.
Ein neuer Reifen muss her - was darf es kosten?
Rollerreifen gibt es von vielen verschiedenen Anbietern. Der Einzelpreis liegt hier zwischen ca. 20EUR und 70EUR. Hinzu kommt noch die Montage, für zwei neue Reifen inklusive Einbau sollte mit ca. 100EUR bis 160EUR gerechnet werden. Das Montieren der Reifen sollte nur von Profis durchgeführt werden, da bei unsachgemäßer Montage schnell kaum sichtbare Schäden im Gummi entstehen können.
Grundsätzlich lohnt es sich tendenziell etwas mehr für einen guten Markenreifen von beispielsweise Dunlop oder Michelin auszugeben, da diese neben besseren Fahreigenschaften auch häufig deutlich höhere Laufleistungen bieten.
Kann ein beschädigter Reifen geflickt werden?
Ist die Einstichstelle nicht größer als sechs Millimeter und liegt sie im mittleren Bereich des Reifens, ist grundsätzlich eine Reparatur möglich. Die Beurteilung, ob ein sicheres Flicken sinnvoll ist, sollte unbedingt durch einen Fachmann erfolgen. Allgemein gilt bei Zweirädern, dass geflickte Räder eher als Übergangslösung angesehen werden sollten. Ist der Reifen schon etwas älter oder hat nur noch wenig Restprofil, solltest du ihn direkt erneuern lassen.
Fazit
Auch wenn das Thema Reifen eine Wissenschaft für sich ist - mit diesen Infos hast du einen Überblick, mit dem du immer sicher unterwegs sein kannst! Da Roller bis 50ccm nicht regelmäßig beim TÜV geprüft werden, ist es umso wichtiger immer selbst auf den technischen Zustand zu achten.
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