Haben Zweitakt-Roller eine Chance gegen den Elektroantrieb?
Was ist ein 2-Takt-Motor?
Ein 2-Takt-Motor verdankt seinen Namen seiner besonderen Beschaffenheit und einzigartigen Arbeitsweise. Um den Kraftstoff verbrennen und in mechanische Energie umwandeln zu können, muss er erst einmal komprimiert werden. Im ersten Takt wird das Benzin-Luft-Gemisch in einer Kammer geleitet und durch einen Funken gezündet. Der Kolben wird dazu nach unten gezogen und verschließt anschließend das Einlassventil. Gleichzeitig werden die Verbrennungsgase aus dem Zylinder gedrückt.
Im zweiten Takt wird der das Benzin-Luft-Gemisch in der Kammer durch den Hubkolben zusammengedrückt, also komprimiert und anschließend weitergeleitet. Die Auf- und Abbewegungen werden mittels Kurbelwelle in eine drehende Bewegung umgewandelt, die den Motor, und somit das Gerät beziehungsweise das Fahrzeug, antreibt. Anschließend senkt sich der Kolben wieder, der Vorgang beginnt von vorne.
Die Vorteile eines 2-Takt-Motors
Ein 2-Takt-Motor hat verschiedene Vorzüge, weshalb sich auch diese Art des Antriebes so lange auf dem Markt halten konnte.
Pro eines 2-Takters:
+ einfache und preiswerte Herstellung
+ geringe Maße und Gewicht, daher hervorragend geeignet für tragbare Gerätschaften
+ keine Anlaufzeit, da schnell hohe Drehzahlen (Motorleistung) möglich
+ geringe Hitzeentwicklung, daher keine umständliche Kühlung nötig
+ kaum Wartung nötig (sehr wartungsarm)
+ Aufbau ist einfach, Reparatur kann oft selbst durchgeführt werden
Die Nachteile eines Zweitaktmotors
Ein 2-Takt-Motor hat jedoch auch gewisse Nachteile, nicht nur, was die weltweit schwindenden Rohstoffe betrifft.
Contra eines 2-Takters:
- geringere Leistung im Vergleich zum 4-Takt-Motor
- dadurch resultiert ein höherer Treibstoff-Verbrauch für die gleiche erbrachte Leistung
- höhere Umweltbelastung, da Öl dem Benzin beigemengt wird, welches nicht rückstandslos verbrennen kann
- verbranntes Öl setzt sich auf Kolben und im Auspuff fest
- stärkere Geruchsbelästigung (typische blaue Auspuffgase)
Welche Motorvarianten ersetzen vermehrt den herkömmlichen 2-Takt-Motor?
Die stärkste Konkurrenz für den traditionellen 2-Takt-Motor sind der 4-Takter und der E-Motor, der mittels Strom und ganz ohne Treibstoff auskommt. Dadurch werden die begrenzten Rohstoffe der Erde geschont und zusätzlich auch keine (direkten) Abgase erzeugt. Das kommt unserer Umwelt gleich doppelt zugute.
Doch auch 4-Takter und Eco-Motoren haben gewisse Vorteile. So verfügt der 4-Takter über eine gleichbleibende ruhige Laufleistung, die gegenüber dem 2-Takter deutlich erhöht ist. Dadurch wird ein geringerer Treibstoffverbrauch erreicht. In der Regel arbeitet der Motor auch ruhiger, bei einer gleichbleibenden Leistung. Da die Technologie eines 4-Takters jedoch komplizierter ist, sind die Motoren im Vergleich gesehen deutlich schwerer und größer, auch die Wartung oder eventuell entstehende Reparaturen gestaltet sich schwieriger und zeitaufwendiger. Von einem Laien können diese kaum noch durchgeführt werden. Für die traditionellen Rollerfahrer und Hobbybastler sind daher auch in Zukunft die Zweiräder mit einem technisch ausgereiften 2-Takt-Motor interessant - sofern EU-Vorgaben diese noch zulassen. Zweitakter werden sich bei Rollern und beim Roller- und Scootertuning noch länger halten, denn die Leidenschaft zum Rollerfahren begrenzt sich nicht nur auf das Fahren. Insbesondere das "Schrauben" und Tunen ist mit Zweitaktern schlicht ergiebiger und einfacher.
Hat der 2-Takt-Motor also doch bei den Fahrern von Motorrollern eine Zukunft?
Bei dem wachsenden Umweltbewusstsein stellt sich zwangsläufig die Frage, ob ein 2-Takt-Motor heute noch guten Gewissens produziert und betrieben werden darf. Schließlich wird dem Umweltschutz immer größere Bedeutung zuteil. Und das zurecht. In seiner traditionellen Ausführung wird der 2-Takt-Motor daher auf längere Sicht gesehen kaum eine Zukunft haben.
Findige Tüftler revolutionierten jedoch das System grundlegend und schaffen so die Möglichkeit, die Vorteile des 2-Takt-Motors auch weiterhin nutzen zu können. Dazu wurde die Technik des Motors revolutioniert und nach ökonomischen Gesichtspunkten neu entwickelt. Entgegen der traditionellen Bauweise kommen hier 2 gegenüberliegende Brennkammern mitsamt Kolben zur Anwendung. Im Gegensatz zum herkömmlichen 4-Takter wird für die sogenannten Eco-Motoren für die gleiche Leistung nur die Hälfte an Platz und Treibstoff benötigt. Gearbeitet wird noch an der Weiterentwicklung, um die bisherigen schlechten Emissionswerte in den Griff zu bekommen. Das soll unter anderem durch eine Direkteinspritzung sowie eine stark verbesserte Nachbehandlung der Abgase erfolgen. Mehrere hoch motivierte Start-Up Unternehmen weltweit stehen im regen Wettstreit, denn wer als erstes einen serienmäßig tauglichen und umweltbewussten 2-Takt-Motor auf den Markt bringt, kann auf hohe Gewinne hoffen.
Auch wenn der traditionelle 2-Takt-Motor zunehmend aussterben wird, so kann er dennoch dank einer fortschrittlichen und weiterentwickelten Form in eine rosige Zukunft blicken.
Bis und ob sich so ein neuartiger 2-Takter jedoch bei etablierten Motorroller-Herstellern findet, kann es noch lange dauern bzw. steht in den Sternen.
Fazit
Durch eine Weiterentwicklung beziehungsweise Neuüberarbeitung der veralteten Technologie hat auch in Zukunft der 2-Takt-Motor eine Daseinsberechtigung. Denn dank seiner besonderen Eigenschaften ist er preiswert und handlich. Außerdem kann er von den meisten Rollerfahrern selbst gewartet und bei Bedarf repariert werden, sofern es sich nur um kleinere Defekte handelt. Durch das Vergleichen von den verschiedenen Herstellern
Im Video: Sind Zweitakter obsolet?
Im Video: Verbrenner gegen Elektroantrieb
Ein 2-Takt-Motor verdankt seinen Namen seiner besonderen Beschaffenheit und einzigartigen Arbeitsweise. Um den Kraftstoff verbrennen und in mechanische Energie umwandeln zu können, muss er erst einmal komprimiert werden. Im ersten Takt wird das Benzin-Luft-Gemisch in einer Kammer geleitet und durch einen Funken gezündet. Der Kolben wird dazu nach unten gezogen und verschließt anschließend das Einlassventil. Gleichzeitig werden die Verbrennungsgase aus dem Zylinder gedrückt.
Im zweiten Takt wird der das Benzin-Luft-Gemisch in der Kammer durch den Hubkolben zusammengedrückt, also komprimiert und anschließend weitergeleitet. Die Auf- und Abbewegungen werden mittels Kurbelwelle in eine drehende Bewegung umgewandelt, die den Motor, und somit das Gerät beziehungsweise das Fahrzeug, antreibt. Anschließend senkt sich der Kolben wieder, der Vorgang beginnt von vorne.
Die Vorteile eines 2-Takt-Motors
Ein 2-Takt-Motor hat verschiedene Vorzüge, weshalb sich auch diese Art des Antriebes so lange auf dem Markt halten konnte.
Pro eines 2-Takters:
+ einfache und preiswerte Herstellung
+ geringe Maße und Gewicht, daher hervorragend geeignet für tragbare Gerätschaften
+ keine Anlaufzeit, da schnell hohe Drehzahlen (Motorleistung) möglich
+ geringe Hitzeentwicklung, daher keine umständliche Kühlung nötig
+ kaum Wartung nötig (sehr wartungsarm)
+ Aufbau ist einfach, Reparatur kann oft selbst durchgeführt werden
Die Nachteile eines Zweitaktmotors
Ein 2-Takt-Motor hat jedoch auch gewisse Nachteile, nicht nur, was die weltweit schwindenden Rohstoffe betrifft.
Contra eines 2-Takters:
- geringere Leistung im Vergleich zum 4-Takt-Motor
- dadurch resultiert ein höherer Treibstoff-Verbrauch für die gleiche erbrachte Leistung
- höhere Umweltbelastung, da Öl dem Benzin beigemengt wird, welches nicht rückstandslos verbrennen kann
- verbranntes Öl setzt sich auf Kolben und im Auspuff fest
- stärkere Geruchsbelästigung (typische blaue Auspuffgase)
Welche Motorvarianten ersetzen vermehrt den herkömmlichen 2-Takt-Motor?
Die stärkste Konkurrenz für den traditionellen 2-Takt-Motor sind der 4-Takter und der E-Motor, der mittels Strom und ganz ohne Treibstoff auskommt. Dadurch werden die begrenzten Rohstoffe der Erde geschont und zusätzlich auch keine (direkten) Abgase erzeugt. Das kommt unserer Umwelt gleich doppelt zugute.
Doch auch 4-Takter und Eco-Motoren haben gewisse Vorteile. So verfügt der 4-Takter über eine gleichbleibende ruhige Laufleistung, die gegenüber dem 2-Takter deutlich erhöht ist. Dadurch wird ein geringerer Treibstoffverbrauch erreicht. In der Regel arbeitet der Motor auch ruhiger, bei einer gleichbleibenden Leistung. Da die Technologie eines 4-Takters jedoch komplizierter ist, sind die Motoren im Vergleich gesehen deutlich schwerer und größer, auch die Wartung oder eventuell entstehende Reparaturen gestaltet sich schwieriger und zeitaufwendiger. Von einem Laien können diese kaum noch durchgeführt werden. Für die traditionellen Rollerfahrer und Hobbybastler sind daher auch in Zukunft die Zweiräder mit einem technisch ausgereiften 2-Takt-Motor interessant - sofern EU-Vorgaben diese noch zulassen. Zweitakter werden sich bei Rollern und beim Roller- und Scootertuning noch länger halten, denn die Leidenschaft zum Rollerfahren begrenzt sich nicht nur auf das Fahren. Insbesondere das "Schrauben" und Tunen ist mit Zweitaktern schlicht ergiebiger und einfacher.
Hat der 2-Takt-Motor also doch bei den Fahrern von Motorrollern eine Zukunft?
Bei dem wachsenden Umweltbewusstsein stellt sich zwangsläufig die Frage, ob ein 2-Takt-Motor heute noch guten Gewissens produziert und betrieben werden darf. Schließlich wird dem Umweltschutz immer größere Bedeutung zuteil. Und das zurecht. In seiner traditionellen Ausführung wird der 2-Takt-Motor daher auf längere Sicht gesehen kaum eine Zukunft haben.
Findige Tüftler revolutionierten jedoch das System grundlegend und schaffen so die Möglichkeit, die Vorteile des 2-Takt-Motors auch weiterhin nutzen zu können. Dazu wurde die Technik des Motors revolutioniert und nach ökonomischen Gesichtspunkten neu entwickelt. Entgegen der traditionellen Bauweise kommen hier 2 gegenüberliegende Brennkammern mitsamt Kolben zur Anwendung. Im Gegensatz zum herkömmlichen 4-Takter wird für die sogenannten Eco-Motoren für die gleiche Leistung nur die Hälfte an Platz und Treibstoff benötigt. Gearbeitet wird noch an der Weiterentwicklung, um die bisherigen schlechten Emissionswerte in den Griff zu bekommen. Das soll unter anderem durch eine Direkteinspritzung sowie eine stark verbesserte Nachbehandlung der Abgase erfolgen. Mehrere hoch motivierte Start-Up Unternehmen weltweit stehen im regen Wettstreit, denn wer als erstes einen serienmäßig tauglichen und umweltbewussten 2-Takt-Motor auf den Markt bringt, kann auf hohe Gewinne hoffen.
Auch wenn der traditionelle 2-Takt-Motor zunehmend aussterben wird, so kann er dennoch dank einer fortschrittlichen und weiterentwickelten Form in eine rosige Zukunft blicken.
Bis und ob sich so ein neuartiger 2-Takter jedoch bei etablierten Motorroller-Herstellern findet, kann es noch lange dauern bzw. steht in den Sternen.
Fazit
Durch eine Weiterentwicklung beziehungsweise Neuüberarbeitung der veralteten Technologie hat auch in Zukunft der 2-Takt-Motor eine Daseinsberechtigung. Denn dank seiner besonderen Eigenschaften ist er preiswert und handlich. Außerdem kann er von den meisten Rollerfahrern selbst gewartet und bei Bedarf repariert werden, sofern es sich nur um kleinere Defekte handelt. Durch das Vergleichen von den verschiedenen Herstellern
Im Video: Sind Zweitakter obsolet?
Im Video: Verbrenner gegen Elektroantrieb
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