Hab mal einen Arbeitsplan und Technische Skizze für meine Helmfachstopfen erstellt.
Als Ausgangsmaterial nehmt ihr dazu am allerbesten Alu oder PVC. Die Werkstoffe sind nämlich günstig, leichter spanbar und gut polierbar (Alu) oder lackierbar (Kunststoff). Stahl kann man natürlich auch nehmen, aber die meisten Stähle fangen mit der Zeit an zu rosten und oxidieren, bei einem Rollerteil das ständig draußen ist sowieso. Solche Stahl-Teile müsstet ihr dann auf jeden Fall lackieren oder brünieren
Hier ma die Zeichnung:
Zum Herstellen der Stopfen braucht ihr:
-Werkstoff, am besten spannt ihr gleich das komplette Stangenmaterial ein, wenn es nicht zu lang ist.
-Drehmaschine mit Dreibackenfutter (oder jenachdem Spannzangen), schwenkbarem Planschlitten und Reitstock mit Bohrfutter und Zentrierspitze.
-Rechter Seitendrehmeißel und rechter, 45 ̊ abgesetzter Seitendrehmeißel. Werkzeuge mit Wendeschneidplatten wären ideal. Normale Drehstähle tun’s auch solange sie noch neu und scharf sind. Sonst bekommt ihr nur ne schlechte Oberfläche mit riefen und Kratzern.
-Zentrierbohrer (Größe egal)
-Spiralbohrer, Durchmesser 5, 10 und 20
-Normale Bügelsäge oder Bandsäge
-Schmirgelpapier (320, 400, 600, 1200)
-Vllt. etwas Kühlwasser (KSS)
-Messmittel (Messschieber und vllt. eine Dreipunkt-Innenmessschraube)
-Schutzausrüstung (Brille)
-Jenachdem Klarlack/Lack, Fettlöser, Grundierung
Wenn ihr selber sowas noch nicht gemacht habt lasst auf jeden Fall die Finger weg! Arbeiten an Drehmaschinen kann lebensgefährlich sein, wenn man keine Ahnung hat. Fragt dann lieber jemanden, ob er es euch herstellen kann
Nochmal zum Verständnis eine Grafik von so einer Drehmaschine, damit ihr auch wisst was ich meine. Jeder Betrieb hat für bestimmte Teile ja so seine eigenen Namen. Ich hab jetzt jedenfalls mit den „Bosch Bühl/Bühlertal-Bezeichnungen“ geschrieben, andere kenn ich ja nicht XD Wenn ihr was trotzdem nicht versteht, einfach PN mit frage an mich!
Und die Drehmeißel:
Dann mal los:
- Die Löcher im Rahmen oder im Helmfach, wo auch immer ihr die Dinger haben wollt, mit der Dreipunkt-Innenmessschraube vermessen. Wichtig: Beide Löcher messen, da die nicht für Passungen gedacht sind, sind sie bei euch wahrscheinlich auch unterschiedlich groß. Bei mir wars auf jeden Fall so.
- Rohteil vermessen und ins Backenfutter spannen.
- Technologische Daten (Drehzahlen) je nach Werkzeug und Werkstoff ausrechnen. Formel lautet:
4.jpg
- Drehmeißel in Halter spannen und mithilfe der Zentrierspitze auf Spitzenhöhe einstellen
- Eine Seite mit dem 45 ̊-Drehmeißel plandrehen
- Zentrierbohrer in Bohrfutter im Reitstock spannen und Werkstück anzentrieren.
- In die Zentrierbohrung erst mit dem 5er, dem 10er und dem 20er Bohrer aufbohren (ca. 15 tief, inkl. Bohrerspitze)
- Dann den Seitendrehmeißel einspannen und den Durchmesser 35 auf die komplette Länge von 50 (plus 2-3mm Aufmaß zum absägen) drehen.
- Passmaß auf Länge 15 drehen.
- 45 ̊-Drehmeißel einspannen und alle Kanten brechen, hinten die große Fase aufdrehen.
- Werkstück vom Stangenmaterial absägen (Wichtig: genug Aufmaß lassen, also mindestens 2-3 mm)
- Stange wieder einspannen und das selbe nochmal drehen/Bohren. Dann habt ihr zwei Teile. Ihr könnt dann ja auch schonmal probieren ob die Dinger passen. Wenn nich, müsst ihr allerspätestens jetzt was dran nacharbeiten. Wenn erstmal der Kegel aufgedreht ist, kann man nicht mehr viel machen. Sollten die Stopfen noch nicht passen, müsst ihr nochmal einspannen und nochmal was wegdrehen. Dann müsst ihr die Teile aber schon in Spannzangen spannen, da es in dem Dreibackenfutter dann nicht mehr rund laufen würde. Zur Not könntet ihr aber auch versuchen das Werkstück mit dem Bohrer im Reitstock zu zentrieren. Dazu einfach den Bohrer in die Bohrung stecken und dann im Dreibackenfutter festspannen. Wenn ihr Glück habt klappts.
- Weiter geht’s mit einem von den beiden halbfertigen Stopfen: Auf dem Passmaß ins Dreibackenfutter oder eine Spannzange spannen. Keine Angst, dem Passmaß macht das schon nix, wenn das Werkstück net gerade beim Drehen rausgerissen wird.
- Auf Länge 50 plandrehen.
- Dann den Planschlitten lösen und um 30 ̊ schwenken.
- Mit dem Planschlitten (Z0) könnt ihr dann verfahren, auf X zustellen. Dreht mit dem rechten Seitendrehmeißel solange, bis ihr einen Kegel mit schöner Spitze habt. Und immer schön langsamen Vorschub, damit es auch eine gute Oberfläche gibt.
- Schaltet die Drehzahl runter und drückt das Schmirgelpapier (Erst 320er, wenn ihr polieren wollt dann 400er usw. weitermachen bis zum 1200er, den Rest mit Stroh- und Wabbelscheibe) gegen das sich drehende Werkstück. So spart ihr euch nen Haufen Arbeit, außerdem werden die Kegel so spitzer. Der Meißel drückt am Schluss nämlich nur noch gegen die dünne Spitze, anstatt auch was abzunehmen. Vor allem bei weichen Materialien wie PVC oder Alu müsst ihr da aufpassen, dass euch die Spitzen net wegbrechen!
- Das selbe macht ihr jetzt wieder beim 2. Teil
- Wenn ihr die Teile gescheit geschliffen habt könnt ihr sie nun lackieren oder jenachdem auch polieren. Wie das geht, wird ja in den anderen FAQs dazu beschrieben.
Ich übernehme keine Verantwortung für eure eigene Blödheit falls was schiefgeht!
Wenn ihr noch Fragen dazu habt -> PN an mich!
mfg
Als Ausgangsmaterial nehmt ihr dazu am allerbesten Alu oder PVC. Die Werkstoffe sind nämlich günstig, leichter spanbar und gut polierbar (Alu) oder lackierbar (Kunststoff). Stahl kann man natürlich auch nehmen, aber die meisten Stähle fangen mit der Zeit an zu rosten und oxidieren, bei einem Rollerteil das ständig draußen ist sowieso. Solche Stahl-Teile müsstet ihr dann auf jeden Fall lackieren oder brünieren
Hier ma die Zeichnung:
Zum Herstellen der Stopfen braucht ihr:
-Werkstoff, am besten spannt ihr gleich das komplette Stangenmaterial ein, wenn es nicht zu lang ist.
-Drehmaschine mit Dreibackenfutter (oder jenachdem Spannzangen), schwenkbarem Planschlitten und Reitstock mit Bohrfutter und Zentrierspitze.
-Rechter Seitendrehmeißel und rechter, 45 ̊ abgesetzter Seitendrehmeißel. Werkzeuge mit Wendeschneidplatten wären ideal. Normale Drehstähle tun’s auch solange sie noch neu und scharf sind. Sonst bekommt ihr nur ne schlechte Oberfläche mit riefen und Kratzern.
-Zentrierbohrer (Größe egal)
-Spiralbohrer, Durchmesser 5, 10 und 20
-Normale Bügelsäge oder Bandsäge
-Schmirgelpapier (320, 400, 600, 1200)
-Vllt. etwas Kühlwasser (KSS)
-Messmittel (Messschieber und vllt. eine Dreipunkt-Innenmessschraube)
-Schutzausrüstung (Brille)
-Jenachdem Klarlack/Lack, Fettlöser, Grundierung
Wenn ihr selber sowas noch nicht gemacht habt lasst auf jeden Fall die Finger weg! Arbeiten an Drehmaschinen kann lebensgefährlich sein, wenn man keine Ahnung hat. Fragt dann lieber jemanden, ob er es euch herstellen kann
Nochmal zum Verständnis eine Grafik von so einer Drehmaschine, damit ihr auch wisst was ich meine. Jeder Betrieb hat für bestimmte Teile ja so seine eigenen Namen. Ich hab jetzt jedenfalls mit den „Bosch Bühl/Bühlertal-Bezeichnungen“ geschrieben, andere kenn ich ja nicht XD Wenn ihr was trotzdem nicht versteht, einfach PN mit frage an mich!
Und die Drehmeißel:
Dann mal los:
- Die Löcher im Rahmen oder im Helmfach, wo auch immer ihr die Dinger haben wollt, mit der Dreipunkt-Innenmessschraube vermessen. Wichtig: Beide Löcher messen, da die nicht für Passungen gedacht sind, sind sie bei euch wahrscheinlich auch unterschiedlich groß. Bei mir wars auf jeden Fall so.
- Rohteil vermessen und ins Backenfutter spannen.
- Technologische Daten (Drehzahlen) je nach Werkzeug und Werkstoff ausrechnen. Formel lautet:
4.jpg
- Drehmeißel in Halter spannen und mithilfe der Zentrierspitze auf Spitzenhöhe einstellen
- Eine Seite mit dem 45 ̊-Drehmeißel plandrehen
- Zentrierbohrer in Bohrfutter im Reitstock spannen und Werkstück anzentrieren.
- In die Zentrierbohrung erst mit dem 5er, dem 10er und dem 20er Bohrer aufbohren (ca. 15 tief, inkl. Bohrerspitze)
- Dann den Seitendrehmeißel einspannen und den Durchmesser 35 auf die komplette Länge von 50 (plus 2-3mm Aufmaß zum absägen) drehen.
- Passmaß auf Länge 15 drehen.
- 45 ̊-Drehmeißel einspannen und alle Kanten brechen, hinten die große Fase aufdrehen.
- Werkstück vom Stangenmaterial absägen (Wichtig: genug Aufmaß lassen, also mindestens 2-3 mm)
- Stange wieder einspannen und das selbe nochmal drehen/Bohren. Dann habt ihr zwei Teile. Ihr könnt dann ja auch schonmal probieren ob die Dinger passen. Wenn nich, müsst ihr allerspätestens jetzt was dran nacharbeiten. Wenn erstmal der Kegel aufgedreht ist, kann man nicht mehr viel machen. Sollten die Stopfen noch nicht passen, müsst ihr nochmal einspannen und nochmal was wegdrehen. Dann müsst ihr die Teile aber schon in Spannzangen spannen, da es in dem Dreibackenfutter dann nicht mehr rund laufen würde. Zur Not könntet ihr aber auch versuchen das Werkstück mit dem Bohrer im Reitstock zu zentrieren. Dazu einfach den Bohrer in die Bohrung stecken und dann im Dreibackenfutter festspannen. Wenn ihr Glück habt klappts.
- Weiter geht’s mit einem von den beiden halbfertigen Stopfen: Auf dem Passmaß ins Dreibackenfutter oder eine Spannzange spannen. Keine Angst, dem Passmaß macht das schon nix, wenn das Werkstück net gerade beim Drehen rausgerissen wird.
- Auf Länge 50 plandrehen.
- Dann den Planschlitten lösen und um 30 ̊ schwenken.
- Mit dem Planschlitten (Z0) könnt ihr dann verfahren, auf X zustellen. Dreht mit dem rechten Seitendrehmeißel solange, bis ihr einen Kegel mit schöner Spitze habt. Und immer schön langsamen Vorschub, damit es auch eine gute Oberfläche gibt.
- Schaltet die Drehzahl runter und drückt das Schmirgelpapier (Erst 320er, wenn ihr polieren wollt dann 400er usw. weitermachen bis zum 1200er, den Rest mit Stroh- und Wabbelscheibe) gegen das sich drehende Werkstück. So spart ihr euch nen Haufen Arbeit, außerdem werden die Kegel so spitzer. Der Meißel drückt am Schluss nämlich nur noch gegen die dünne Spitze, anstatt auch was abzunehmen. Vor allem bei weichen Materialien wie PVC oder Alu müsst ihr da aufpassen, dass euch die Spitzen net wegbrechen!
- Das selbe macht ihr jetzt wieder beim 2. Teil
- Wenn ihr die Teile gescheit geschliffen habt könnt ihr sie nun lackieren oder jenachdem auch polieren. Wie das geht, wird ja in den anderen FAQs dazu beschrieben.
Ich übernehme keine Verantwortung für eure eigene Blödheit falls was schiefgeht!
Wenn ihr noch Fragen dazu habt -> PN an mich!
mfg